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„Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt“, formulierte es einst der Sprachphilosoph Ludwig Wittgenstein sehr treffend. Mit jeder neuen Chinesisch-Vokabel setzt sich also das mentale China-Puzzle ein Stück weiter zusammen. In unserer Chinesisch-Kolumne bringen wir spannende Besonderheiten und aktuelle Entwicklungen zur Sprache.
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In China werden aus Mon- und Freitagen schnell auch mal Sams- oder Sonntage – und umgekehrt. Das liegt an der Arbeitskultur des „Ruhetagwechsels“ – Chinas Pendant zu unserem Brückentag. 调休 tiáoxiū heißt dieses Phänomen auf Chinesisch – ganz wörtlich übersetzt „die Pause anpassen“ (von 调 tiáo „anpassen“ und 休 xiū „Pause, Rast; pausieren, sich ausruhen“).
Wie bei uns werden nämlich auch im Reich der Mitte hässliche „Ferienlücken“ zwischen zwei freien Tagen gerne gefüllt. Zum Beispiel wenn staatliche Feiertage auf einen Dienstag oder Donnerstag fallen, wie etwa im Falle des Mond- oder Mittherbstfestes 2021 (中秋节 zhōngqiūjié), das auf einen Dienstag fiel. Anders als in Deutschland dienen als Ferienfüllmaterial jedoch nicht zusätzliche Urlaubs- oder Ferientage. Nein, in China bedient man sich einfach großzügig flankierender Wochenendtage. Sie werden zum Brückentagssteinbruch, sprich: einfach zum Werktag deklariert. Der zum Feiertag umgemünzte Brückentag muss also an einem festgelegten Sams- oder Sonntag vor- oder nachgearbeitet werden. So geschehen beim diesjährigen Mondfest. Aus Montag mach Samstag – so einfach geht’s.
In Chinas sozialen Netzwerken sorgt die Regelung immer wieder für Diskussionsstoff und bei manchem Chinaneuling sogar für eine Art „Feiertagsjetlag“. Denn durch die Schieberegelung stehen im Vor- oder Nachgang verlängerter Wochenenden manchmal schlauchend lange Arbeitswochen an. Da ist die Kräftedividende der Feiertagspause schnell wieder aufgezehrt.
Wie man richtig relaxed, dafür bietet übrigens schon das chinesische Schriftzeichen 休 xiū eine uralte Schablone. Denn das Zeichen für „Pause“ setzt sich – sinniger Weise – aus den Bestandteilen人 „Mensch“ und 木 „Baum“ zusammen. Jemand, der lässig an einen Baum lehnt oder es sich in dessen Schatten bequem macht – das stand also schon bei den alten Chinesen für prototypisches Pausieren. In diesem Sinne: Frohe Wechselruhetage und möglichst keinen Feiertagsjetlag!
Von Verena Menzel
老年生活
lǎonián shēnghuó
Von Rente bis Rollator - das chinesische Vokabel-1x1 für den ruhigen Lebensabend
diēwèir
"Daddy-Duft"
àirén
"iMenschen"
fàngyáng
"das Schaf rauslassen"
rénshè bēngtā
"Rollen-Kollaps"
hǔbèi-xióngyāo
"Tigerrücken & Bärentaille"
bānzhuān
"Backsteine schleppen"
zhínán’ái
"Chauvi-Cancer"
hǎiwáng
"Poseidon-Playboy"
hěn cài
"Voll gemüsig"
xiānán
"Garnelen-Guys"
kāichē
"Anzügliche Autofahrten"
chuànmén
"Besuchsmarathon"
tùnián
"Hasenjahr"
huángtáo guàntóu
"eingelegte Pfirsiche"
tuōkǒuxiù
"Stand-up-Comedy"
bēiguō
"Topfträger"
dàijià
"Vertretungsfahrer"
xiéyīngěng
"Wortspiele"
guāzǐliǎn
"Guazi-Kult"
zhìyù
"So geht Entschleunigung in China"
fàng gēzi
"Tauben fliegen lassen"
tiàocáo
"Futtertrog-Hopping"
diàndēngpào
"(überflüssige) Glühbirne"
hǔnián
"Tiger, Tiger, Tiger"
bàofùxìng xiāofèi
"Rachekäufe"
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"YYDS"
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"Doppelelffest"
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"Pssst!"
sùliào pǔtōnghuà
"Plastikchinesisch"
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"Fannudeln"
tiáoxiū
"Ruhetagwechsel"
dǎ mǎsàikè
"ein Mosaik legen"
dǎ jiàngyóu
"Sojasoße schlagen"
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"Porzellan anstoßen"
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"Chinakohlpreise"
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"Klickköder-Clique"
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"Oolong-Tor"
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"Karriere-Crash"
xuéxí-ing
"lern"-ing"
méng
"Mengmania"
zhòngcǎo
"Gräschen pflanzen"
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"Fische tätscheln"
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"Eisärmel"
kěn shēngròu
"rohes Fleisch nagen"
fán'ěrsài
"einen auf Versailles machen"
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"Von wegen Gegensätze"
bǐxīn
"Herzensschnipper"
duō hē rèshuǐ
"Trinkt mehr warmes Wasser!"
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"Aufgehuhnte Kinder"
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"Chinesische Emoticons"
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"Gendern auf Chinesisch"
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"Influencer, Internetstars"
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