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NIU ZHONGWEN Gewinnspiel
- Auflösung unserer Buchverlosung



Auflösung unserer Quizfrage:


Wir wollten von euch wissen, warum man das Glückszeichen in China verkehrt herum aufhängt.

Die richtige Antwort war B:

Man hängt das Glückszeichen in China dem Volksglauben nach tatsächlich deshalb verkehrt herum auf, weil das Wort bzw. Zeichen 倒 dǎo „verkehrt herum“ genauso klingt wie das Wort bzw. Zeichen 到 dào „ankommen“. So wollen die Chinesen sicherstellen, dass das Glück auch wirklich an der eigenen Haustür ankommt.

Hier könnt ihr euch die Gewinnfrage noch einmal ansehen.


Und das sind die 6 glücklichen Gewinner

des Buches "Das Glück verkehrt herum":

1) Dörte Brockhagen aus Frankfurt a. M.

2) Vito Graziano aus Bad Vilbel

3) Christian Nutic aus Düsseldorf

4) Nicole Krischke aus Plochingen

5) Sven Erichson aus Wittenberg

6) Lena Obendiek aus Konstanz


Herzlichen Dank noch einmal an alle, die mitgemacht haben!

Die Sieger werden von uns per E-Mail benachrichtigt und erhalten den Buchpreis auf dem Postweg.


Unser Dank gilt auch dem Iudicum-Verlag und der Autorin Deike Lautenschläger, die diese Aktion möglich gemacht haben.



Mehr zum Thema Homophone im Chinesischen

erfahrt ihr auch in unserer Kolumne:




Über das Buch:

"Das Glück verkehrt herum - Homophone in Taiwan"

Von Deike Lautenschläger

Fotografie & Illustrationen: Liesbeth Cole

Während man sich im Deutschen das Hirn nach so raren Beispielen zermartert wie „Wer nichts wird, wird Wirt“, fallen den Menschen im chinesischen Sprachraum auf Anhieb unzählige Anwendungen homophoner Wörter ein, also Wörter, die in der lautlichen aber nicht in der geschriebenen Form ganz und gar oder zumindest nahezu übereinstimmen, sich aber in ihrer Bedeutung unterscheiden.

Die hier ausgewählten Glücks- bzw. Tabuwörter reichen zurück bis in die Nördliche Song Dynastie oder sind aus aktuellen Geschehnissen gerade eben entstanden, werden aber gleichermaßen bis heute bewusst oder unbewusst im Alltag und vornehmlich an Feiertagen, an denen das Glück besonders herbei gewünscht wird, benutzt. In 60 atmosphärisch dichten Texten entsteht eine Mischung aus Geschichte, Mentalitäten, Kultur und derzeitigen Befindlichkeiten.

IUDICUM Verlag, 2022, 277 Seiten, 19,80 EUR





Auszug:

Das Regenmädchen ohne Melone

In ihren Schuluniformen aus zerknitterten Blusen und kurzen Röcken, mit klobigen schwarzen Schuhen und weißen Kniestrümpfen sitzen die Oberschulmädchen in den Pausen auf den zerkratzten Holztischen eng beieinander. Sie streichen ihre langen schwarzen Haare glatt, kämmen den Pony und kichern und flüstern, bis ihre Wangen ganz rot und ihre Stirn ganz verschwitzt vor Aufregung sind. In den Klassenzimmern blasen die Klimaanlagen und die Ventilatoren vergeblich gegen die Hitze an. Die Jungen streichen um die Tuschelnden herum, erhoffen Wortfetzen aufzuschnappen, Wortgruppen zu erhaschen, aus denen sie Sinn machen können – zumeist vergeblich. Von Klassenstufe zu Klassenstufe verstehen sie ihre Mitschülerinnen weniger. Frühere Freundschaften zwischen ihnen haben sich längst aufgelöst. Seit den letzten Jahren der Mittelschule hören sie andere Musik, sehen andere Serien, interessieren sich für andere Dinge, ja scheinen gar verschiedene Sprachen zu sprechen.

Wagt sich doch mal ein Junge an die Mädchentraube heran, womöglich vorgeschickt von den anderen Jungen, und bringt seinen ganzen Mut auf zu fragen, worum es eigentlich geht, zischen sie nur: Das Regenmädchen ohne Melone! 雨女無瓜! Yû nû wú guā! Schultern zuckend dreht er sich zu den hinter ihm wartenden Jungen um: Die Mädchen sprechen in Rätseln.






Über die Autorin:

Deike Lautenschläger wurde 1977 in Grimma geboren. Sie studierte Medien an der Bauhaus-Universität in Weimar und am Art Institute of Pittsburgh und war danach fünf Jahre als TV-Journalistin in Leipzig für öffentlich-rechtliche und private Sender tätig. Anfang 2005 ging sie nach Taiwan, mit der Absicht, für ein Jahr Chinesisch zu lernen, blieb dann aber für ein Masterstudium der Internationalen Kommunikation und ein Ph.D. in Asian Pacific Studies (Lifestyle Migration) an der National Chengchi University Taipei. Nach mehr als 15 Jahren in Asien, u. a. in Singapur und Hongkong und als Deutschlehrkraft am Goethe-Institut Hanoi, ist Taiwan ihre Wahlheimat geworden. Derzeit lebt sie als freie Autorin und Deutschlehrerin in Taipeh.


Über das Buch:

"Das Glück verkehrt herum - Homophone in Taiwan"

Von Deike Lautenschläger

Fotografie & Illustrationen: Liesbeth Cole

Während man sich im Deutschen das Hirn nach so raren Beispielen zermartert wie „Wer nichts wird, wird Wirt“, fallen den Menschen im chinesischen Sprachraum auf Anhieb unzählige Anwendungen homophoner Wörter ein, also Wörter, die in der lautlichen aber nicht in der geschriebenen Form ganz und gar oder zumindest nahezu übereinstimmen, sich aber in ihrer Bedeutung unterscheiden.

Die hier ausgewählten Glücks- bzw. Tabuwörter reichen zurück bis in die Nördliche Song Dynastie oder sind aus aktuellen Geschehnissen gerade eben entstanden, werden aber gleichermaßen bis heute bewusst oder unbewusst im Alltag und vornehmlich an Feiertagen, an denen das Glück besonders herbei gewünscht wird, benutzt. In 60 atmosphärisch dichten Texten entsteht eine Mischung aus Geschichte, Mentalitäten, Kultur und derzeitigen Befindlichkeiten.

IUDICUM Verlag, 2022, 277 Seiten, 19,80 EUR


Auszug:

Das Regenmädchen ohne Melone

In ihren Schuluniformen aus zerknitterten Blusen und kurzen Röcken, mit klobigen schwarzen Schuhen und weißen Kniestrümpfen sitzen die Oberschulmädchen in den Pausen auf den zerkratzten Holztischen eng beieinander. Sie streichen ihre langen schwarzen Haare glatt, kämmen den Pony und kichern und flüstern, bis ihre Wangen ganz rot und ihre Stirn ganz verschwitzt vor Aufregung sind. In den Klassenzimmern blasen die Klimaanlagen und die Ventilatoren vergeblich gegen die Hitze an. Die Jungen streichen um die Tuschelnden herum, erhoffen Wortfetzen aufzuschnappen, Wortgruppen zu erhaschen, aus denen sie Sinn machen können – zumeist vergeblich. Von Klassenstufe zu Klassenstufe verstehen sie ihre Mitschülerinnen weniger. Frühere Freundschaften zwischen ihnen haben sich längst aufgelöst. Seit den letzten Jahren der Mittelschule hören sie andere Musik, sehen andere Serien, interessieren sich für andere Dinge, ja scheinen gar verschiedene Sprachen zu sprechen.

Wagt sich doch mal ein Junge an die Mädchentraube heran, womöglich vorgeschickt von den anderen Jungen, und bringt seinen ganzen Mut auf zu fragen, worum es eigentlich geht, zischen sie nur: Das Regenmädchen ohne Melone! 雨女無瓜! Yû nû wú guā! Schultern zuckend dreht er sich zu den hinter ihm wartenden Jungen um: Die Mädchen sprechen in Rätseln.


Über die Autorin:

Deike Lautenschläger wurde 1977 in Grimma geboren. Sie studierte Medien an der Bauhaus-Universität in Weimar und am Art Institute of Pittsburgh und war danach fünf Jahre als TV-Journalistin in Leipzig für öffentlich-rechtliche und private Sender tätig. Anfang 2005 ging sie nach Taiwan, mit der Absicht, für ein Jahr Chinesisch zu lernen, blieb dann aber für ein Masterstudium der Internationalen Kommunikation und ein Ph.D. in Asian Pacific Studies (Lifestyle Migration) an der National Chengchi University Taipei. Nach mehr als 15 Jahren in Asien, u. a. in Singapur und Hongkong und als Deutschlehrkraft am Goethe-Institut Hanoi, ist Taiwan ihre Wahlheimat geworden. Derzeit lebt sie als freie Autorin und Deutschlehrerin in Taipeh.

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