Der Niu Zhongwen-Adventskalender
- Dein Chinesischbegleiter durch die Vorweihnachtszeit

Türchen 20

瓜子

guāzǐ

"Kerne, Melonenkerne"

Was wären Wartesäle, Bus- und Zugfahrten und Restaurantbesuche in China ohne knuspernde Kernknacker?! Geröstete oder gekochte Kerne (瓜子 guāzǐ oder 瓜子儿 guāzǐr), meist Sonnenblumenkerne (葵花子 kuíhuāzǐ), sind der Snackklassiker schlechthin im Reich der Mitte und können manch akustisch zartbesaiteten Chinaneuling schon manches Mal in den Wahnsinn treiben.

Neben Sonnenblumenkernen werden auch noch zahlreiche andere Kerne als Knuspersnack herangezogen, etwa Wassermelonenkerne (西瓜子 xīguāzǐ), Kürbiskerne (南瓜子 nánguāzǐ) oder Gurkenkerne (黄瓜子 huángguāzǐ), um nur eine Auswahl zu nennen. Zu den bekanntesten Marken zählen die 洽洽瓜子 (Qiàqià guāzǐ) der Anhuier Huatai-Gruppe (安徽华泰集团 Ānhuī Huátài jítuán).

Die knackigen Kerne, die samt Schale fertig abgepackt im Beutel oder manchmal auch zum Abwiegen an offenen Ständen angeboten werden, sind mit unterschiedlichen Aromen aufgepeppt und müssen vor dem Verzehr von ihrer Schale befreit werden. Für versierte Kernknacker ist gerade das allerdings ein Kinderspiel! Sie schieben die Kerne einfach seitlich aufgestellt in den Mund und knacken die dünne Schale mit ihren vorderen Schneidezähnen. Im Anschluss fischen sie mit der Zunge versiert den inneren Kern heraus, selbstverständlich ohne dafür auf den Einsatz der Hände zurückzugreifen. Dann wird die Schale weggeschmissen oder einfach ausgespuckt.

„Kerneln“ gilt vielen Chinesen als beliebtes und langwieriges Snackerlebnis mit Zeitvertreibfaktor und entsprechender Geräuschkulisse. Bei manchen Zeitgenossen wird man bei genauerem Hinsehen gar eine „Kernknackfuge“ in einem der vorderen Schneidezähne ausmachen, die das Gegenüber als „Kernjunkie“ outet.